Ich hab sie dann in den Garten gelassen und mich der Einfachheit halber auf der Couch geparkt und noch ein paar Stündchen geschlafen. Eigentlich wollte ich um 10. 00 einen Welpeninteressenten treffen, aber ich war unfähig meinen Körper in Bewegung zu bringen.

 

Vormittags konnte ich Aruna die Medikamente noch reinbetteln aber das war es auch mit Input . Ein paar wenige Male ging sie noch an den Wassernapf um die Zunge nass zu machen, aber das war es dann auch.

Ihr Allgemeinzustand war zunehmend schlecht. Aber wer rennt schon wegen einmal Kotzen zum Tierarzt. Schmerzmittel und Busscopan würde helfen wenn es nicht besser würde. Aber eine Novalgin am Nachmittag brachte nur einen geringen Effekt.

Über den Tag ging die Kurve deutlich nach unten, Aruna wurde fast apathisch und um 21.0 Uhr saß ich am Rechner und habe noch Notdiensten und mobilen Tierärzten und Kliniken gesucht.

Der Notdienst hatte bei Jameda eine Bewertung von 5,6 ok das ist es eher nicht.

 

Die nächste Klinik - sie geben ihr Tier an der Türe ab - never ever – ich hatte ja noch nicht mal vor, sie irgendwo zu lassen. Ich setze mich daneben bis die Infusion drin ist und komme ggfls morgen wieder. Aber der Hund geht wieder mit Heim.

Das dachte ich auch noch später aber der Reihe nach.

 

Ich habe mich entschieden den weiteren Weg in Kauf zu nehmen und habe in der TK Oberhaching angerufen. Der Natur gegeben fragte die Ärztin ein bisschen zweifelnd „der Hund hat vor 18 Stunden gekotzt und sie wollen jetzt in den Notdienst?“ ja will ich, wir einigten uns, ich fahre in 30 Minuten im 23.00 Uhr los, dann sollten wir auch nicht groß warten müssen.

 

Vor Ort angekommen habe ich den Hund aus dem Auto geholt und auf dem Weg zur Türe ist sie buchstäblich zusammengebrochen. Zu Hause habe ich schon festgestellt, dass die Hinterläufe wackelig wurden. Bandscheibenvorfall? Rücken? Oder doch der Darm? Das hatte wir auch schon , das war nach Buscopan und Infusion schnell gegessen. Aber der Ablauf passte nicht.

Den Hund auf den Armen wurde ich sofort in den Behandlungsraum gebracht.

Die üblichen Fragen, Vorgeschichte, Ablauf des Tages Medikament usw..

Puls ok Herz nicht sauber. Ultraschall - da ist was am Darm.

 

Nächster Schritt EKG und nochmal Schall. Es wurde freie Flüssigkeit gefunden im Bauchraum, punktiert, ein Haufen Bakterien. Es steht zu befürchten, dass der Hund eine Darmverletzung mit einer Bauchfellentzündung hat. OP SOFORT erforderlich.

MAAAANNNN ich habe dort schon einmal einen Hund da gelassen den ich nicht wieder holen konnte, das darf nicht nochmal passieren, das halt ich nicht aus :‘(

Aber es ging nun mal nicht anders, bis zum Morgen wird sie es nicht mehr durchhalten die OP muss sein JETZT!

Ich konnte mich noch von ihr verabschieden und der Blick als sie in den OP geschoben wurde, war so total schockiert – du kannst mich doch jetzt hier nicht alleine lassen.

In Tränen aufgelöst machte ich mich auf den Heimweg.

 

Zu Hause haben wir versucht erst einmal zusammen mit der Situation zu recht zu kommen und zu diskutieren, als das Telefon klingelte – OH MEIN GOTT nicht jetzt schon, das ist kein gutes Zeichen.

Es sieht nach einem Fremdkörper und einem Tumor am 12 Fingerdarm aus, sollen wir weitermachen? Oder sollen wir sie gehen lassen. Da die OP laut Dottore an sich nicht schwierig ist und sie eine relle Chance auf eine gute Lebenszeit hat, haben wir schnell entschieden, machen. Sie ist noch nicht bereit für die ewigen Jagdgründe.

 

Die erste Frage nach dem Telefonat – sind wir egoistisch? Schenken wir nur uns die Zeit? Hat sie etwas davon? Ich vermag diese Frage nicht zu beantworten. Ein Außenstehender hat man da sicher eine schnelle Meinung als Besitzer will man einfach den Hund nicht verlieren.

 

Sicher hätte es auch ein Szenario geben können, die eine andere Entscheidung erfordert hätte, aber das Schicksal hat uns eine Wahl gelassen.

Noch ist sie nicht über den Berg, die Infektion muss man in den Griff bekommen und der Darm muss seine Arbeit wieder aufnehmen.

Wenn wir Glück haben ist sie Dienstag oder Mittwoch wieder bei uns.

 

Ich bin der glücklichen Lage einen Ehemann zu haben der den finanziellen Aspekt nicht in den Vordergrund stellt, so dass wir beide frei von diesem Aspekt entschieden haben – auch wenn sie schon 14 Jahre ist, aber vielleicht wird sie 17 wie ihr Vater, wenn nicht, wollen wir trotzdem noch eine Zeit mit Aruna verbringen.

Bitte schenkt uns noch eine Weile eure Daumen und eure guten Gedanken.

Ja so ware das. Leider habe ich nicht direkt weitergeschrieben, daher wird es nur eine Kurzfassung.

Nach 5 langen Tagen in der Tierklinik mit vielen Problemen,  Albuminspiegel zu niedrig, der Hund frisst nicht etc. durften wir unsere Aruna am Donnerstag abholen.
Unbestritten tun die Mitarbeiter ihr Bestes die Hunde zu versorgen, aber das Beste ist eben zu Hause.

Als sie uns endlich gebracht wurde, war es ein Bild des Jammers. In einen medizinischen Body gehüllt kam mir ein völlig entfremdeter Hund entgegen, der so aufgeschwemmt war, dass sie völlig verändert aussah.
Ich hatte erwartet, dass sie sich freut, aber sie hat uns weder sichtbar erkannt, noch uns einen 2. Bölickes gewürdigt, aber sie musste sio dringend bieseln, dass sie den Body einfach ignorierte.
Es war bitter zu sehen, wie schlecht es ihr nicht nur körperlich sondern offensichtlich auch mental ging.
Als sie in "ihrem" Auto saß, hatte ich das Gefühl, dass sie sich ein wenig öffnete. Und erst als wir im Büro vorbeifuhren und meine MItarbeiterin ans Auto kam, war so etwas wie erkennen sichtbar.

Zu Hause  ..... es gibt eine Vielzahl von Geschichten auf meinem FB Account - ob ich sie noch einmal hierher übertrage weiß ich noch nicht...