BLP mit Amy 2014
BLP /R unter dem Motto ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett
19.10.2014 5:00 Uhr morgens – Wecker, Handy, alles scheppert, nur dass ich auf gar keinen Fall verschlafen kann, Amy hebt ein Augenlid und denkt wohl „spinnst du?? Gestern 5:00 heute schon wieder?“ hüpft aber wie immer gut gelaunt aus dem Bett und wuselt schon durch die Gegend, während ich meinen Kadaver schwerfällig ins Erdgeschoß schleppe.
Tee kochen, der macht munter, duschen anziehen – DAS WILD nicht vergessen – Socken suchen, wo sind die Stiefel von gestern – auf GAR KEINEN FALL DAS WILD VERGESSEN……
So sitze ich mit allem bewaffnet um 6:15 im Auto und düse gen Berghülen über die A8 von Baustelle zu Geschwindigkeitsbegrenzung zu Baustellenankündigung –ich glaub die A8 ist ab Augsburg eine einzige Baustelle.
Ich traf dann doch auch einigermaßen zeitig um 7:30 vor Ort im Suchenlokal ein und belästigte die beiden Richterinnen Conny Wunder und Sabine Bichlmaier mit einem übertrieben fröhlichen Hallo – musste ja keiner merken, dass mein halbes Hirn noch zu Hause im Bett lag.
Nach und nach trafen die Mitstarter Ute Nagl und Daniela Wallochny ein, sowie die dritte Richterin Hilde Hahn, eine Kleine Münsterländerfachfrau und natürlich Claudia und Niels Holl, die die Organisation für diesen Tag übernommen haben und das Revier zur Verfügung stellten.
Es folgten die üblichen Formalitäten und die Startnummernziehung – wir bekamen die Startnummer 4
Im Gelände angekommen war das erste Fach die Suche, 3 Stück - 2 Haar,- 1 Federwild
Solange ich nicht dran war, hielt sich die Nervosität in Grenzen aber dann ….
Das Suchengebiet war auf meiner persönlichen Skala mittelschwer mit teilweise nicht nettem stachligem Bewuchs – was Amy aber ohnehin völlig wurscht ist.
Amy brennt rein entscheidet sich für die rechte Hälfte des Suchengebietes und stülpt es um findet nach einer gefühlten Ewigkeit und kommt mit der Ente – logisch vergesse ich das Vorsitzen - dafür weiß ich, Pflichtübung erfüllt,
Aufgabe im Minimum erfüllt, jetzt kommt die Kür – ich kann wieder atmen.
Schicke sie wieder, sie nimmt wieder die rechte Seite und hält sich immer wieder an einer Stelle auf wo es scheint‘s besonders gut riecht – und nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit, die ich an diesem Tag noch einige Male erlebe, kommt sie mit einem Kaninchen – ein Reminder von links hilft mir ans Vorsitzen zu denken – Amy sitz zischel ich, sie nimmt den Popo runter und gibt aus.
Ich schicke sie erneut – *grml rennt sie wieder rechts - nach einer Weile kommt sie ohne zurück und ich setzte sie wieder, dieses Mal unmissverständlich links an und sie nimmt die Richtung an und findet dann auch schnell.
Alle 3 Stücke daheim - Atmen – zittern aufhören, alles gut
Nächstes Fach Waldschleppe
Amy hat eine Halsung um mit einer Leine durch den Ring wie ich es immer mache, auf der einen Seite die Schlaufe, dass ich weiß wo ich loslassen muss – Die übliche Prozedur am Anschuss – ich setze den Hund an, die brennt durch ich lass die falsche Seite los und sie nimmt die Leine halt mit - die ist sie dann unterwegs irgendwo losgeworden, dafür kam sie in Windeseile mit dem Kaninchen wieder.
Das ging locker vom Hocker – trotzdem konzentriert bleiben - ohhhm – ich glaub da hab ich das Vorsitzen wieder vergessen.
Dann kamen die Waldfächer - Ablegen mit Schuss mein Angstfach, Treiben - Leinenführigkeit - mit und ohne Leine und Pirschen im Stangenwald
Mein Zuckerschneckchen blieb liegen wie angeklebt – die Fußarbeit war fein und im Treiben (abgeleint – wenn schon denn schon) hat sie zwar ein bissl gezittert, bloß wie Espenlaub und mich immer wieder angeguckt - „Darf ich ?? JEEETZT????“ aber das war‘s auch schon.
Also auch abgehakt – danach eine kurze Mittagspause im herrlich goldenen Oktobersonnenschein – mit belegten Semmeln und Schokokuchennervennahrung von Claudia und Niels
Nach der Pause wurde das Thema Schussfestigkeit, Zähne gucken etc. erledigt dann kam mein Oberangstfach, das Einweisen
Das Gelände war GOTTSEIDANK nicht mit Rüben bepflanzt – alles andere war mir wurscht.
Wir hätte die Rüben auch nehmen müssen ohne Frage, aber so hüfthohe Rüben sind schon ein besonderer Spaß *örgs
Hier konnte man die anderen Teams bei ihren Kampfblinds gut beobachten – und jeder von uns zitterte mit dem anderen mit und einer war besser beim Klugscheißen als der andere, wie man denn den Hund hätte besser ansetzen können und Neiiiinnn laufen lassen, falsch geschickt blablabla…..Zu guter Letzt sind aber immer alle Stücke reingekommen.
Dann waren wir an der Reihe.
Judith (danke dafür) brachte mir den Hund die Hälfte entgegen, ich hatte mich entschieden den Hund abzuholen weil es für sie besser ist. Eine Richterin blieb exakt stehen, so dass ich meine Position gut wieder finden konnte und für die linke Seite hatte ich mir einen Fußtritt für den Winkel in die Erde gemacht - das rechte hatte ich mir gut merken können, das Linke auch, aber sicher ist sicher,
Ich entschied mich das rechte Stück zuerst zu holen Amy rast los und biegt links ab.
Priml wie der Kluftinger sagt
Da ich wusste, dass ich sie zurückholen durfte – (klar das kostet Punkte ) entschied ich mich dafür, setzte neu an und das Aimsomobil pfeift grad durch bis sie Wind bekommt und bringt – atmen atmen man hat ja das Gefühl das Atmen zu vergessen – also ich zumindest – fein die Pflicht erledigt die Kür - das 2. Stück – da nahm sie die Richtung ließ sich aber zu sehr fallen - ffffffft – stop – rechts – braves Mädchen - bekommt Wind und schon ist das Stück zu Hause - das ging verhältnismäßig wie geschmiert – mir rollte schon die erste Steinlawine von der Seele – wenn jetzt nicht noch irgendeine Katastrophe passiert und ich konzentriert bleibe, könnten wir das heute alles schaffen – aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, ich sag nur ohne Krimi…..
Feldschleppe –
Diesesmal habe ich das richtige Ende losgelassen plötzlich schallte es aus dem Funkgerät – der Hund wurde noch nicht geschickt und ist schon wieder am Rückweg
Amy hatte langsam die Augenlider auf Halbmast man merkte ihr schon an, dass sie müde war, aber sobald es ans Arbeiten ging war es immer ihrer gewohnten Geschwindigkeit
Walk up
Feld mit kleinen Rübchen –
Das hat mega Spaß gemacht – alle Hunde haben hier eine wirklich schöne Arbeit gezeigt, inkl. der erforderlichen Steadyness.
Ja und dann ging‘s los - DAS Wasser - oder warum - ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett.
Nachdem alle Starter bis dahin alle Fächer erfolgreich absolvieren konnten, wollten wir natürlich alle nun bestehen und das bissl Wasserarbeit bekommen wir auch noch hin…..
Die 2 Wasserfächer – das dürfte jetzt kein Problem mehr sein – und hatte geländetechnisch sowas im Kopf wie bei Banus BLP so ein bissl Gemüse auf der anderen Seite aber nicht dramatisch.
Als ich das sah was uns erwartete blieb mir das Herz stehen – ein kleiner Weiher – vielleicht 40-50 m lang und 10-15m breit – wer standen auf der langen Seite gegenüber war das ganze Ufer durch einen 4-5 m breiten Schilfgürtel bewachsen
– OH MEIN GOTT!!
Also wenn ich bis dahin sicher war, dass wir gut im Rennen lagen, sah ich meine im Laufe das Tages wachsende Hoffnung bestehen zu können, schlagartig schwinden – um genau zu sein – mir wurde schlagartig schlecht.
Der erste Hund tat sich dann auch sichtlich schwer, kam hinten wieder raus umlief den Weiher ohne Stück wurde wieder geschickt Minute um Minute verging bis endlich der Hund mit dem erlösenden Anblick der Ente im Fang um den Fang um den Weiher gesaust kam –
Der Krimi wiederholte sich beim 2. Hund und beim 3. Hund dann war ich dran.
Ich dachte immer, nein das kann nicht sein, dass der Hund den ganzen Tag schuftet und jetzt am Ende doch noch durchfällt – ich habe gebibbert vor Aufregung.
Schussfestigkeit am Wasser war gar kein Thema
Aber dann das Stöbern im Schilf – ich stand da gefühlt wie ein Anfänger, ich schickte den Hund gab ihr ein „lost“ und sie legte los und krempelte das Schilf um war bestimmt 2 Mal da wo die Ente war aber bekam keinen Wind suchte weiter irgendwann war sie dahinter auf der Wiese – dann kam sie mal rum um den Weiher – irgendwann fing ich an zu beten ich hatte solche Angst, dass sie sich nicht mehr würde rüberschicken lassen – der Hund hat geschuftet, sowas hab ich noch nicht gesehen – ok das ist kein Maßstab schon weil wir solches Gelände nicht haben und Amy das auch nicht wirklich kennt – ich wollte irgendwann nur noch das Stück – als sie es endlich gefunden hatte, sind mir vor Erleichterung die Tränen übers Gesicht gelaufen. Da ich sie am Ende mit ein paar mehr Aufmunterungen bedacht habe, gab es für dieses Fach am Ende auch nur noch ein gut - für mich war das egal, für mich hatte sie 100 Punkte . Sie saß beim Gruppenfoto das kurz danach gemacht wurde zähneklappernd frierend und müde neben mir - klar wurde sie dann sofort versorgt, warm eingepackt und schlief dann ganz schnell.
Ich habe auf die Uhr gesehen als wir zum Wasser gingen 17:45 - um 18.00 Uhr wusste ich, dass wir bestanden haben. Das war die härteste Viertelstunde meines bisherigen Prüfungslebens.
Das Fach Stöbern im Schilf hat für mich eine neue Bedeutung bekommen.
Alle Teams haben dort schwer gekämpft wobei Pace von Claudia, das in herausragend kurzer Zeit erledigt hat und schon dafür zurecht gefühlt, den Suchensieg erhalten hat. Ganz herzlichen Glückwunsch zu ihrer grandiosen Leistung!
Mein Fazit
Wir durften den 2. Platz mit nach Hause nehmen – wir hatten BESTANDEN!!!!!
Ein traumhafter Tag – Dankeschön Wettergott!
Eine tolle Sonderleitung und ein fantastisches Gelände - Danke Niels und Claudia Holl
Sehr sympatische, kompetente und faire Richterinnen, mit denen so ein Tag einfach großen Spaß macht - das war großes Kino – Dankeschön an Conny Wunder, Sabine Bichlmaier und Hilde Hahn.
Und zu guter Letzt an meine Mitstarter Ute Nagl, Daniela Wallochny und Claudia Holl – ich danke euch für diesen Tag!!!!
Und meinem Aimsomobil – das eine für mich unerwartet hohe Leistung und unglaublichen Arbeitseifer gezeigt hat – obwohl sie am Tag vorher einen WT gelaufen ist und zugegebenermaßen noch nicht wirklich durchgearbeitet ist.
Die kleine blaue Hündin die uns anfänglich am wenigsten gefallen hat und die uns aber sobald sie konnte, schon in der Wurfkiste gezeigt hat, dass sie bleiben will es ist einfach schön so einen Hund zu haben.